SENDuro Al-C

Das Konzept des SENDuro wurde um 2020 von Matthias Reichmann entwickelt, der über einen starken Hintergrund im Downhill- und Enduro-Rennsport verfügt. Seitdem wurde die Aluminiumversion in drei Serien verkauft. Matthias begann 2010 mit der Entwicklung von Mountainbikes und schuf erfolgreich das herausragende DH-Rennrad namens „RIP“. Das RIP durchlief mehrere Entwicklungsstufen und ist nun in seiner fünften Evolutionsstufe angekommen.

Die MEBCarbon GmbH hat sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Leichtbaulösungen aus faserverstärkten Werkstoffen für den Maschinenbau spezialisiert. Der Gründer und Geschäftsführer Sven Brück, seit über 24 Jahren leidenschaftlicher Mountainbiker, träumte bereits 2014 davon, seinen eigenen Aluminium-Carbon-Hybridrahmen zu entwerfen.
Heute verbindet MEBCarbon dieses Know-how mit praktischer Erfahrung: Neben der Entwicklung neuer Designs repariert das Unternehmen beschädigte Carbonrahmen professionell – mit einer Garantie, die Qualität und Zuverlässigkeit unterstreicht.

Wieso Carbon and Aluminium?

Die Kombination von Carbonrohren mit präzise gefertigten Aluminiumkomponenten ermöglicht eine flexible Rahmenproduktion, die schnelle Geometrieanpassungen ermöglicht und den Bedarf an teuren Formen für höchste Genauigkeit und geringe Toleranzen eliminiert. Darüber hinaus können Aluminiumlegierungen verwendet werden, die nicht geschweißt werden müssen, aber dennoch eine hohe Festigkeit bieten.

In Zukunft sollen auch Hinterbauten in dieser Hybridbauweise hergestellt werden. Ein speziell entwickeltes Klebstoffsystem sorgt für einen äußerst zuverlässigen Prozess, indem es genau die Menge an Klebstoff dosiert, die für eine Verbindung ohne Lufteinschlüsse erforderlich ist.

Mit Blick auf die Zukunft sind perspektivisch Rahmen mit unterschiedlichen Steifigkeitsstufen geplant, um dem Fahrergewicht gerecht zu werden. Leichte Fahrer könnten von einer erhöhten Flexibilität profitieren, während schwerere Fahrer Rahmen mit einer höheren Steifigkeit fahren können. Es könnten drei Gewichtsklassen definiert werden, um ein individuelles Fahrerlebnis zu bieten, das auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Darüber hinaus wird ein neuer Ansatz für Crash Replacement entwickelt: Anstatt beschädigte Rahmen zu ersetzen oder zu reparieren, könnten gebrochene Carbonrohre durch neue ersetzt werden. Dies würde die Lebensdauer des Rahmens verlängern und Ressourcen schonen.

Kinematik and Geometrie

Das gesamte Federungssystem des SENDuro besteht aus 7 Drehpunkten, die in einen oberen und einen unteren Umlenkhebel unterteilt werden können. Der untere Hebel hat nur 2 Drehpunkte, wie bei einem DW-Lenker oder einem VPP. Der obere Hebel ist jedoch ein Mechanismus, der aus 3 Komponenten besteht, und denjenigen unter euch, die mit z. B. Geländewagen vertraut sind, könnte der Begriff Wattgestänge ein vertraut sein. Das Wattgestänge geht in seiner ursprünglichen Erfindung auf James Watt zurück, der ihn als lineare Führung in seiner Dampfmaschine verwendete. Beim SENDuro ist er leicht modifiziert und bildet den oberen Drehpunkt der Schwinge in einer S-Kurve nach. Letztendlich simuliert die Federung im unteren Bereich ihres Federwegs Eigenschaften, die denen eines DW-Links ähneln, im oberen Teil ähnelt sie jedoch eher einem VPP. Gleichzeitig lenkt das mittlere Glied des SENDuro den Dämpfer an. Diese Konfiguration ist für die sehr ausgeprägte S-Kurve in der Übersetzungsverhältniskurve verantwortlich: Am Anfang und am Ende des Federwegs ist eine hohe Progression zu erkennen – je höher die Steigung der Übersetzungsverhältniskurve, desto progressiver ist sie. Allerdings kann eine zu starke Progression, insbesondere im aktivsten Teil der Federung, ein echtes Problem darstellen. Deshalb ist die Kurve hier weniger progressiv.

Eine starke Endprogression bedeutet, dass es schwierig ist, die Federung bei maximalen Schlägen durchzuschlagen. Eine starke Progression am Anfang führt zu einer stabileren statischen Position, einem kontrollierteren Rebound und einem gleichmäßigeren Verhalten, während das linearere Verhalten in der Mitte eine hervorragende Stoßdämpfung bietet, während die Unterstützung weiterhin gut bleibt, da der lineare Teil dank der starken Progression am Anfang ein eher niedriges Verhältnis aufweist.

Diese Art von Charakteristik wurde ursprünglich für Reichmanns DH-Rahmen, das RIP, entwickelt. Reichmann hält diese Form einer Verhältnis-Kurve für perfekt, da sie sowohl die Vorteile einer progressiven als auch einer linearen Federung vereint.

Wenn man sich die Grafik der Verhältnis-Kurve ansieht, erkennt man, dass das SENDuro drei verschiedene Optionen bietet, die sich hauptsächlich in der Stärke der Endprogression unterscheiden.

Die Geometrie dieses Bikes erinnert an ein Downhiller (abgesehen vom Sitzwinkel): 62,5° flacher Lenkwinkel, ziemlich lange 450-mm-Kettenstreben und 340 mm Tretlagerhöhe bei fast 200 mm Federweg. Das ist kein Zufall, denn die Geometrie basiert auf Reichmanns DH-Bike.

Wie geht es weiter?

Das Team um EMRG und MEBCarbon wird den Rahmen im europäischen Winter bis an seine Grenzen testen und einige Details ausarbeiten. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Rahmen zu Beginn der europäischen Fahrradsaison nur auf Vorbestellung erhältlich sein.
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