Begonnen hat alles etwa 2012 mit dem legendären Double Dragon RIP. Schon damals wusste der Rahmen in seiner ersten Version zu überzeugen und wurde in Foren und auf Rennen viel diskutiert. Nun, etwa 10 Jahre und etliche Evolutionsstufen später kommt der Rahmen mit vielen Veränderungen und noch mehr Liebe zum Detail daher. Für die ganze Geschichte des RIP und seines Entwicklers gibt es hier eine Story: History of RIP
Nun aber zu den Fakten: Das RIP wurde als reinrassiges DH Racebike entwickelt und seine Fähigkeiten sind kompromisslos auf die Sekundenjagd zwischen dem Flatterband ausgelegt. Der Entwickler Matthias Reichmann verwirklicht mit dem RIP seine eigene Idee und seine Ansprüche an ein DH Bike und lässt seine jahrelange Erfahrung als Racer bei nationalen und internationalen Meisterschaften in die Entwicklung einfließen.
Konstruktion
Der RIP Rahmen ist 100% made in Germany, geschweißt und wärmebehandelt in Karlsruhe, die CNC-gefrästen Teile stammen von Jonathan Debus Frästechnik in Diezhölztal, die Drehteile kommen aus Biberach. Endmontage, Nacharbeit, Sonderarbeiten werden von Matthias selbst durchgeführt.
Berechnung und CAD-Konstruktion werden von Matthias Reichmann selbst durchgeführt. Dies ist die Generation 4 des RIPs. Es wurde 12 mal gebaut.
Einstellbarkeit
Laufradgröße: Mit Hilfe verschiedener Umlenkhebel kann die Laufradgröße des Hinterrads ausgeglichen werden. Somit ist die Verwendung eines 27,5″ oder 29″ Hinterrads möglich ohne die Geometrie zu verändern.
Per Custom-Hebel ist sogar die Verwendung von 27,5″ Vorder- und Hinterrad möglich. Da diese Option aber eher selten nachgefragt wird, werden diese Hebel nur auf Anfrage verkauft.
Progression: Über den Ratio Control Link kann eine Feineinstellung der Progression des Hinterbaus vorgenommen werden. Die Änderung der Progression erfolgt durch eine Drehung des Links.
Kettenstrebenlänge: Das Ausfallende des RIP IV besitzt drei Position für die Hinterradachse. Dadurch kann die Kettenstrebenlänge je nach Strecke und persönlichen Vorlieben auf 445, 455 oder 465 mm eingestellt werden.
Hinterbau
Short Link Four-Bar
Der Hinterbau dreht sich nicht um einen festen Punkt sondern um einen Momentanpol. Dieser Momentanpol verändert seine Position über den Verlauf des Federwegs wodurch einzelne Parameter der Kinematik sehr fein abgestimmt werden können. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Kreation einer perfekten Progressionskurve.
Geometrie
S1 | S2 | |
Reach | 450 mm | 500 mm |
Stack | 636 mm | 636 mm |
Lenkwinkel | 62° | 62° |
Kettenstrebenlänge | 445 – 455 – 465 mm | 445 – 455 – 465 mm |
Sitzrohrlänge | 380 mm | 380 mm |
Radstand | 1290 mm | 1340 mm |
BB Drop | -32 mm | -32 mm |
Federweg | 203 – 208 mm | 203 – 208 mm |
Kinematik
Leverage Ratio
Der Hinterbau generiert 203 mm Federweg aus 76 mm Dämpferhub.
Die Progression nimmt über die ersten 80% des Federwegverlaufs relativ konstant zu. Gegen Ende des Federwegs nimmt die Progression sehr stark zu und verhindert so, dass es zu groben Durchschlägen des Dämpfers kommt. Praktisch macht sich das über ein sehr feines Ansprechverhalten am Anfang des Federwegs bemerkbar. Dieses feine Ansprechverhalten setzt sich über einen weiten Teil des Federwegs fort, während die letzten 10% des Federwegs sehr straff sind.
Wird der Ratio Control Link gedreht, wird der mittlere Bereich der Progression etwas flacher und setzt am Ende des Federwegs später ein. Das Bike ist also am Anfang des Federwegs etwas straffer, bietet dafür aber im mittleren Federwegsbereich etwas mehr Gegenhalt.
Anti Rise
Der Anti Rise sorgt dafür, dass der Dämpfer durch die in den Hinterbau eingeleiteten Bremskräfte nicht zu stark ein- oder ausfedert.
Im mittleren Federwegsbereich liegt der Anti Rise bei etwa 80% wodurch die Federung unter Bremseinflüssen aktiv gehalten wird, aber der Hinterbau während des Bremsens nicht zu stark einfedert.
Pedal Kickback
Der Pedalrückschlag liegt im mittleren Federwegsbereich in einem niedrigen Bereich und hat so wenig Einfluss auf die Hinterbaufederung.
Anti Squat
Der Anti Squat wirkt der durch das Beschleunigen verursachten Massenträgheit und dadurch einem Wippen des Dämpfers während des Tretens entgegen.
Beim RIP IV liegt der Anti Squat im SAG-Bereich bei 140%. Der Dämpfer wird also beim Treten etwas auseinandergezogen und verleiht dem Bike bei Sprints oder Tretpassagen einen sportlich straffen Charakter und verhindert ein Wippen des Dämpfers durch die Tretbewegungen.
Ab etwa 80 Prozent des Federwegs nimmt der Anti Squat rapide ab. Dies fördert ein feines Ansprechverhalten der Dämpfung im letzten Bereich des Federwegs trotz der hohen Progression in diesem Bereich und wirkt gleichzeitig einem hohen Pedalrückschlag bei starken Kompressionen entgegen.
Rahmenschnittstellen
empfohlener Federweg Gabel | 200 mm |
Innenlager | BSA 83 mm |
Steuerrohr | ZS 56 / ZS 56 |
Dämpferlange / Dämpferhub | 241 / 76 mm |
Dämpfer-Einbaubreite vorn | 22 mm |
Dämpfer-Einbaubreite hinten | 22 mm |
Bremsaufnahme Hinterrad | IS 2000 |
max Ø Bremsscheibe | 230 mm |
Innen-Ø Sitzrohr | 30,9 mm |
Außen-Ø Sitzrohr | 34,9 mm |
max Reifenbreite | 2,6″ / 70 mm |
Laufradgröße v/h | 29″/29″ oder 29″/27,5″ |
ISCG | ISCG05 |
Einbaubreite Hinterrad | 150 x 12 mm |