Reichmann SENDuro

DownDuro, PedalPark, Super Enduro – Begriffe gibt es für diese Kategorie viele, doch eins haben diese Bikes gemeinsam: Bei der Abfahrt zaubern sie dir ein fettes Grinsen ins Gesicht!

Matthias Reichmann, Gründer und Inhaber von Reichmann Engineering oder kurz RCMN ist bekannt für seinen legendären Downhill-Rahmen “RIP”. Nun bekommt das RIP einen kleinen Bruder in Form eines Long Travel Enduro Bikes. Das Bike soll dem RIP in seinen Downhillqualitäten in nichts nachstehen, sich aber bequem bergauf treten lassen. Die Eckpunkte waren relativ schnell zu Papier gebracht: Viel Reach, flacher Lenkwinkel, steiler Sitzwinkel und natürlich eine Kinematik die ihresgleichen sucht.

Der Rahmen übernimmt einige Eckpunkte seines großen Bruders RIP IV. Die Kinematik wurde auf der Grundlage eines Experiments vor einigen Jahren komplett neu entwickelt. Der Hauptrahmen ist eine komplette Neuentwicklung, die keine Wünsche offen lässt und sich an den Wünschen eines modernen Enduro Riders orientiert. Und mit Enduro meinen wir nicht die gemütliche Feierabendrunde sondern die Jagd nach der letzten Sekunde in der Abfahrt.

Das Zusammenspiel von drei Hebeln sorgt für die perfekte Hinterbaufunktion. Durch verschiedene vordere Dämpferaufnahmen kann wahlweise ein 29″ oder 27,5″ Hinterrad, ein 250 mm oder 230 mm langer Dämpfer gefahren werden ohne die Geometrie zu verändern.

Hinterbau

Der SENDuro Rahmen besitzt einen Hinterbau mit sieben Gelenken. Ein modifiziertes Wattgestänge* verbindet die zwei oberen Umlenkungen miteinander. Dieses System hat die Eigenschaft, dass sich der Hinterbau um einen virtuellen Punkt dreht. Dieser Drehpunkt verändert seine Position über den Verlauf des Federwegs wodurch einzelne Parameter der Kinematik sehr fein abgestimmt werden können. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Kreation einer perfekten Progressionskurve und gleichzeitig einem sportlichen Fahrwerk, das sich bergauf angenehm treten lässt. Der Drehpunkt verschiebt sich erst langsam, was im mittleren Federwegsbereich für eine konstante Steigerung der Progression sorgt. Am Ende des Federwegs findet eine sehr starke Verschiebung des Drehpunkts statt, was in einer stark ansteigende Progression resultiert. Das modifizierte Wattgestänge erzeugt eine S-förmige Bewegung, so hat das System in der ersten Hälfte des Federwegs die Vorzüge eines DW-Links und in der zweite Hälfte die Vorteile eines VPP Systems.

*Ein Wattgestänge wandelt eine Drehbewegung in eine geradlinige Bewegung um. Diese Technik wurde ursprünglich von James Watt, dem Erfinder der Dampfmaschine erfunden. Durch Modifizierungen am Wattgestänge kann die Kinematik sehr gezielt angepasst werden.